Deutschland weiter Aktionstag der Sendung mit der Maus

Türen auf für Kids am Fraunhofer AISEC: Willkommen in der Cybersicherheitsforschung

Pressemitteilung /

© Fraunhofer AISEC
Die Maus ist entführt und der entscheidende Hinweis liegt verborgen im Safe. Gelingt den Kids der Seitenkanalangriff?

Etwa 100 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren und ihre erwachsenen Begleiter haben heute das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC in Garching besucht. Anlass war der bundesweite Aktionstag der Sendung mit der Maus am Tag der deutschen Einheit. An einem der führenden Institute für Cybersicherheitsforschung schlüpfte der Security-Nachwuchs in die Rolle von Geheimagenten, löste knifflige Rätsel um geheime Codes, entlarvte falsche Wahrheiten und versendete Nachrichten mit Selbstzerstörungsfunktion. Das Ziel: Die entführte Maus zu befreien.

Einen ersten Hinweis zum Versteck, in dem die Maus gefangen gehalten wurde, fanden die Kinder in einem Safe, nachdem sie dessen geheime Code-Kombination mit Hilfe von Seitenkanalangriffen auf den Microcontroller geknackt hatten. Die jungen Hacker mussten dabei genau beobachten und Zahlen miteinander kombinieren. Bei Seitenkanalangriffen nutzen Angreifer Informationen wie Laufzeit, Stromverbrauch oder elektromagnetische Emission von Hardware, um an geheime Daten zu kommen, die auf dem Gerät gespeichert sind. Immer wieder decken die Forschenden des Fraunhofer AISEC Sicherheitsmängel in Microcontrollern auf, und erproben Schutzmaßnahmen für einschlägige Angriffstechniken.

Deepfakes auf der Spur

Aber war der Hinweis zum Verbleib der Maus im Safe nun echt oder ein Deepfake?! »Deepfakes« sind täuschend echt wirkende Fotos bzw. Bilder, Video- und Audiomanipulationen, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) hergestellt werden können. Das Fraunhofer AISEC kennt Risiken und Herausforderungen und entwickelt das Rüstzeug, um die Fälschungen zu entlarven. Die Kinder sahen sich Videos und Tonaufnahmen an, um ihre Sinne für Fälschungen zu schulen, die mit KI erstellt wurden. Die kleinen Detektive erfuhren, wie Deepfakes zu erkennen sind und welche Software-Programme sie dabei unterstützen können.

Nun lag die Rettung der Maus in den Händen der Kinder. Aber erst musste Verstärkung angefordert werden, um sie zu befreien. Die Maus-Fans verschickten dafür eine geheime Nachricht mit den Koordinaten des Verstecks, die sich zur Sicherheit selbst zerstört, unmittelbar nachdem sie gelesen wird. Dadurch erhielten die jungen Cybersicherheitsforscher Einblicke in das Kompetenzfeld Secure Data Ecosystems, in dem sich Wissenschaftler des Fraunhofer AISEC mit Technologien beschäftigen, die helfen, digitale Daten auf sichere Art und Weise auszutauschen. Die Forschung umfasst sichere Komponenten zum Datenaustausch oder den Aufbau vertrauenswürdiger Cloud-Infrastrukturen.

Erst Maustag, dann Schülerpraktikum, Masterarbeit oder Einstieg in die Cybersicherheitsforschung?

Wer weiß, vielleicht ist bei dem ein oder anderen jungen Besucher heute der Funke in puncto Cybersicherheitsforschung übergesprungen? Junge Geheimagenten und Detektive, die noch mehr knifflige Security-Aufgaben lösen wollen, können nach den ersten Schritten am Maustag bei einem Schülerpraktikum am Fraunhofer AISEC ihre Kenntnisse in Cybersicherheit weiter ausbauen. Bei Interesse einfach eine E-Mail an praktikum@aisec.fraunhofer.de senden.

Mehr als 750 Veranstalterinnen und Veranstalter in ganz Deutschland öffneten ihre Türen beim heutigen Aktionstag der Sendung mit der Maus. Gemeinsam wurden Produkte gefertigt, Teamaufgaben gemeistert, Ralleys, Schatzsuchen oder interaktive Führungen durchgeführt. Die Sendung mit der Maus gehört zu den bekanntesten Kindersendungen im deutschen Fernsehen. Im Mittelpunkt stehen Lach- und Sachgeschichten, die beispielsweise die Herstellung oder Funktionsweise eines Alltagsgegenstandes erklären. Seit 1971 wird die WDR-Sendung am Sonntagvormittag in der ARD ausgestrahlt.